CHRONIK1987 – 2022 Öffentliche
Bibliothek Sölden in der Volksschule Sölden
35 Jahre sind für eine
öffentliche Bibliothek eine relativ kurze Zeit, wenn man
bedenkt, dass in anderen Orten Bibliotheken auf ein viel
älteres Gründungsdatum zurückschauen können. Es gab
allerdings bereits vorher eine Bücherei im Gemeindeamt von
Sölden, die von einer Sekretärin geleitet wurde. Neben den
immer umfangreicheren Arbeitsbereichen als
Gemeindesekretärin konnte sie die Aufgabe der
Büchereibetreuung nicht mehr im notwenigen Umfange
wahrnehmen, und so war sie letztendlich froh, diese Aufgabe
an die neu gegründete öffentliche Bücherei abzugeben. Zwei glückliche Umstände
im Jahre 1987
waren für die Einrichtung einer modernen Schulbibliothek und
der öffentlichen Bibliothek entscheidend hilfreich: Der
junge, für kulturelle Belange überaus interessierte
Bürgermeister Mag. Ernst Schöpf und der notwendig gewordene
Bau einer neuen Volksschule. Der frei gewordene Raum
zwischen Volks- und Hauptschule konnte für die notwendig
gewordenen Räumlichkeiten einer modernen Hauptschule mit
einem Veranstaltungsraum, einer Schulküche und einer
Schulbibliothek genützt werden. Es erschien naheliegend, die
Bestände aus der Gemeindebibliothek, der Pfarre und den
beiden Schulen in einem Raum zusammenführen. Einerseits war
dies notwendig, weil in den Räumlichkeiten der Gemeinde kein
geeigneter Platz vorhanden war, andererseits sollte die Idee
der Leseerziehung als Begleiterin durchs ganze Leben führen. Es fanden sich bald begeisterte
Leserinnen für die Betreuung des öffentlichen Bereiches,
sodass die notwenigen Öffnungszeiten gut betreut werden
konnten. Die Schulbibliothek wurde von der
Lehrerin Frau Hochschwarzer Brunhilde übernommen. Der Ankauf
neuer Bücher erfolgte nach Maßgabe des jährlichen Budgets
der Gemeinde. Verschiedene Veranstaltungen, wie
Dichterlesungen, Buchvorstellungen, sollten die Leute in die
Bibliothek locken und zum Lesen animieren. Als besonders
wertvoll hat sich die jährliche Buchausstellung der
Buchhandlung Riepenhausen aus Hall in der Vorweihnachtszeit
erwiesen, dazu gab es verschiedene Dichterlesungen für
SchülerInnen und Erwachsene. Als im
Jahre 2005 Frau
Leiter Daniela die notwendigen Kurse für die Leitung einer
Bibliothek in Strobl am Wolfgangsee absolviert hatte,
übernahm sie die Leitung der öffentlichen Bibliothek Sölden
ehrenamtlich. Mit ihr begann das Zeitalter der
Digitalisierung in der Verwaltung der Bibliothek. In mühevoller Arbeit gab sie mit
Frau Sigrid Posch den gesamten Bestand der Bibliothek
(mehrere tausend Bücher, Zeitschriften und Hörbücher) in das
Büchereiprogramm ein und versah zudem jedes einzelne Buch am
Buchrücken mit einer Signatur, damit es unter den Tausenden
Büchern leichter zu finden ist. Das bedeutet eine große
Erleichterung sowohl für die LeserInnen als auch für die
Mitarbeiterinnen. Besondere Dichterlesungen,
Literaturwanderungen, die Einrichtung einer Spielothek mit
Spielenachmittagen für Eltern und Kinder und
Büchervorstellungen sind gerne angenommene Angebote der
öffentlichen Bibliothek. Durch die zusätzliche Adaptierung
angrenzenden Räumlichkeiten an die Bibliothek ergaben sich
neue Möglichkeiten im Angebot. Bemerkenswert ist der Raum
mit dem Buchangebot für junge Erwachsene und ein Archiv mit
älteren Büchereibeständen, sowie einer kleinen Küche. Und wenn die Büchereileiterin zu
einem alljährlichen Essen, manchmal auch verbunden mit einem
kleinen kulturellen Ausflug einlädt, gilt das als Dank an
die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, der gerne angenommen
wird. Ein besonderer Höhepunkt war die
20-Jahrfeier mit
einem Abend mit Bischof Reinhold Stecher. Texte aus seinen
Büchern und seine begnadete Erzählkunst wurden zu einem
unvergesslichen Erlebnis für die zahlreich erschienenen
Gäste. Musikalisch umrahmt war das Event von „Frisch und
frei“ dem feschen Mädel-Trio mit Harfe, Akkordeon und Geige. (Ehrung
für 20 Jahre Bibliotheksarbeit erging an: Agnes Falkner,
Christiane Fiegl, Martha Gstrein, Anni Gurschler, Bruni
Hochschwarzer, Pamela Karlinger, Brigitte Scheiber,
Marie-Luise Scheiber, Ewald Schöpf). Anlässlich des
30-jährigen
Jubiläums der Bibliothek gestaltete der Kabarettist
Viktor Haid einen Abend im Frühjahr 2018. Mit einigen
ernsten Texten, vor allem aber mit heiteren Darbietungen
humorvoller Texte verschiedener Schriftsteller (da durfte
natürlich Ephraim Kishon nicht fehlen) konnte Viktor Haid
eine humorvolle, heitere Stimmung im Publikum erzeugen.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend gekonnt und stimmig von
den „Crazy Sax“. Fünf Mitarbeiterinnen wurden für 30 Jahre Bibliotheksarbeit geehrt: A. Falkner, B. Hochschwarzer, P. Karlinger, B. Scheiber und E. Schöpf. Mit Covid-2019 wurde es ab
März 2020 in der öffentlichen Bibliothek sehr ruhig. Die erste Zeit
musste komplett zugesperrt bleiben. Dann gab es ein Hin und
Her. Aus verschiedenen Umständen
bestand schon länger der Wunsch nach eigenen Räumen für die
öffentliche Bibliothek, am besten in Zentrumsnähe. Nach
Anfrage bei der Gemeinde, gab es zwei Überlegungen, die
nicht genutzt werden konnten (Neubau des Gemeindehauses und
Neubau des Sozialzentrums). Im November 2022, nach
kurzer Planungs- und Bauphase, konnte
der Umzug der Bibliothek vollzogen und der Buchverleih neu
gestartet werden; an vier Tagen bei acht Wochenstunden mit 14
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Die ehemaligen Räume in der
Volksschule werden weiterhin
von der Volks- und Mittelschule genutzt; ein
kleiner Bereich wird für die Inklusion verwendet. |
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